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Das Eastside – Europas größte
niedrig­schwellige
Drogenhilfe­einrichtung

Drogenabhängige leben,
wohnen und arbeiten unter einem Dach

Das Eastside

Das Eastside bietet niedrigschwelligen Zugang zu Übernachtung, Tagesaufenthalt sowie weiteren Angeboten der Drogenhilfe. Der Aufenthalt ist vorbedingungslos und zeitlich nicht begrenzt. Bei den Hauptadressat*innen handelt es sich um volljährige obdachlose Drogengebraucher*innen, die durch das (langjährige) Leben auf der Straße geprägt sind. Im Eastside können sie zur Ruhe kommen, Abstand zur Szene im Bahnhofsviertel finden und sich in ihrem eigenen Tempo und Niveau stabilisieren. Durch die unter einem Dach verfügbaren und miteinander verzahnten Hilfsangebote können die Menschen nach ihren individuellen Bedürfnissen und Lebenslagen unterstützt und gefördert werden.

Neben der Grundversorgung und Überlebenshilfe mit Schlafplatz, hygienisch saubere und sichere Konsummöglichkeiten, Lebensmitteln und ärztliche Behandlung fördert das Eastside die Gesundheit und Stabilisierung der Besucher*innen durch gesunde und regelmäßige Ernährung, Bewegung und Tagesstruktur. Und es stärkt das Selbstwertgefühl durch Beschäftigungs-, Qualifizierungs- und Arbeitsmöglichkeiten.

Café Eastside

Offener Treffpunkt für drogenabhängige Menschen

Das Café Eastside ist die zentrale Anlaufstelle des Hauses. Hier kennt und trifft man sich, um zu reden, sich auszuruhen, sich mit lebensnotwendigen Dingen zu versorgen oder seine Freizeit zu verbringen. Das Café hat täglich geöffnet und bietet Platz für bis zu 100 Personen. An der Theke werden warmes Essen, Lebensmittel und Getränke, aber auch Hygieneartikel ausgegeben.

Die Mitarbeiter*innen tauschen benutzte Spritzen und Kanülen gegen sterile aus, informieren über alle Eastside Angebote und vermitteln hausinterne Kontakte. Außerdem organisieren sie kreativen und gesundheitsfördernde Freizeitaktivitäten, z. B. Kochgruppen, Kunstprojekte und regen zum Mitmachen an. Die Gäste können während ihres Aufenthalts Billard, Tischfußball oder Tischtennis spielen, TV schauen oder die Bibliothek und den Ruheraum nutzen.

Konsumraum

Saubere Spritzen und medizinische Versorgung

1994 wurde im Eastside Deutschlands erster offizieller Konsumraum eröffnet, um die gesundheitlichen, psychischen und sozialen Risiken des Drogenkonsums zu verringern. Im Konsumraum haben Suchtkranke die Möglichkeit, stressfrei abseits des Bahnhofsviertels und unter hygienischen Bedingungen Drogen wie Heroin und Crack zu konsumieren, sowohl intravenös als auch nasal. Bei Drogennotfällen sind geschulte Mitarbeiter*innen sofort zur Stelle, leisten Erste Hilfe und sichern ärztliche Versorgung. Es stehen acht Konsumplätze und zwei Rauchplätze sowie hygienische Utensilien bereit. Die Mitarbeiter*innen informieren über sicheres Konsumieren und vermitteln weitere hausinterne Unterstützung.

Der dem Konsumraum angegliederte Shuttlebus fährt täglich ins Bahnhofsviertel, um dort KlientInnen abzuholen und ihnen den Weg in die Einrichtung zu erleichtern.

Sozialdienst

Psychosoziale Beratung, Begleitung und Betreuung

Ziel ist es, gemeinsam mit den Betroffenen deren gesundheitliche und psychosoziale Situation zu stabilisieren und zu verbessern, um langfristig eine gesellschaftliche Inklusion zu ermöglichen. Dazu führen Mitarbeiter*innen des Sozialdienstes motivationale und veränderungsorientierte Gespräche, die sich an der Verfassung, dem Hilfebedarf und dem Willen der Klient*innen ausrichten. Um den Wunsch nach selbstbestimmter Reduktion des Konsums zu unterstützen, braucht es kontinuierliche Begleitung in einem unterstützenden Umfeld.

Die Aufgaben des Sozialdienstes sind breit gefächert. Sie reichen von der Krisenintervention, der Beratung zu sozial- oder ausländerrechtlichen Fragen und allen Themen im Zusammenhang mit Substanzkonsum, der Vermittlung in begleitende oder weiterführende Hilfen, der Sicherstellung von Leistungsbezug und Krankenversicherung über die Organisation der Grundversorgung hin zu einer personenzentrierten Ziel- und Hilfeplanung sowie lebenspraktischer Hilfen. Zur sozialarbeiterischen Unterstützung gehören neben Einzelberatungen auch regelmäßig stattfindende Gruppenangebote zu Themen wie Konsum, Wohnen, Gesundheit und Zukunftsaussichten. Ebenso werden bedarfsorientiert Begleitungen zu Arzt- und Behördenterminen organisiert.

Wohnbereich

Übernachten und Wohnen im Eastside

Das Eastside stellt 75 sichere, ruhige und saubere Übernachtungsplätze in zweckmäßig ausgestatteten Mehr-, Zweibett- und Einzelzimmern. Außerdem stehen 24 Notbetten zur Verfügung.

Ziel ist es, die Fähigkeit zum eigenständigen Wohnen zu wecken, einzuüben bzw. wiederherzustellen. Daher ist der Wohnbereich nach einem motivierenden Stufenmodell aufgebaut. Übernachtungsgäste in einem Mehrbettzimmer ohne Anspruch auf ein bestimmtes Bett können sich zu Bewohner*innen mit festem Bett in individuell gestalteten Einzelzimmern entwickeln. Übernachtungen sind unkompliziert und sofort möglich, ohne vorherige Kostenabklärung und ohne Wartezeit. Dadurch können auch akute Krisen, z. B. bei Rückfälligkeit, Therapieabbruch, Wohnungsverlust, häuslicher Gewalt oder Trennung bzw. Übergangssituationen nach Haftentlassung abgefedert werden. Neben der nächtlichen Schlafmöglichkeit können bettruhebedürftigen Personen auch tagsüber einen Erholungs- und Rückzugsraum nutzen. Es werden Bettwäsche, Handtücher, Duschgel, Zahncreme sowie weitere Hygieneartikel bereitgestellt. Wertgegenstände können nachts unter Aufsicht der Mitarbeiter*innen gelagert werden. Die Mitarbeiter*innen stehen rund um die Uhr zur Verfügung und sind so auch in Not- und Krisenfällen jederzeit intervenierend zur Stelle.

Werkstätten

Beschäftigung & Arbeit

Die Werkstätten im Eastside öffnen Türen zu Beschäftigung, Qualifizierung und Arbeitsmöglichkeiten für Menschen, die auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt kaum Zugangschancen erhalten. Ziel ist es, ihnen legale Existenzgrundlagen zu schaffen.
Die Integration in das Berufs- und Erwerbsleben ist besonders schwierig für Menschen, die durch Drogenkonsum in ihrer Leistungsfähigkeit stark eingeschränkt sind. Es bedarf passgenauer Angebote, um z. B. trotz unterbrochener Schul- oder Ausbildungsphasen neue Zukunftsaussichten entwickeln zu können.

In den Werkstätten können sowohl gemeinnützige Arbeitsstunden geleistet als auch Berufsorientierungs- und Bewerbungstrainings wahrgenommen und betrieblichen Praktika und Schnuppertagen genutzt werden. Die geräumige Werkshalle bietet beste Bedingungen, um Beschäftigte im geschützten Rahmen an die reale Arbeitswelt heranzuführen. Hier können Frauen und Männer arbeitspraktische Erfahrungen in den Bereichen Wäscheservice, Gebäudereinigung, Holzbearbeitung, Renovierungsarbeiten sowie gebäudenahe Dienstleistungen sammeln. Die differenzierte Angebotsstruktur ermöglicht es, personale, sozialkommunikative und fachlich-methodischen Kompetenzen zu erwerben, zu bilanzieren und zu erweitern. Die Teilnehmenden werden von Fachkräften der Pädagogik, Sozialarbeit, Hauswirtschaft und des Handwerks gefördert, angeleitet und begleitet.

Die erworbenen handwerklichen und hauswirtschaftlichen Kompetenzen werden ergänzt durch neue Erfahrungen aus Kunst- und Kulturaktionen sowie durch die Vermittlung von alltagspraktischem Wissen in Sachen Gesundheit, Bewegung, Ernährung und Freizeitgestaltung.

Die idh ist als Träger nach AZAV (Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung) zertifiziert und kooperiert mit Trägern der Arbeitsförderung. Das Aktivcenter biv-arbeit wird in Trägergemeinschaft mit den Vereinen BAS!S e.V. und vae e.V. durchgeführt. Die Maßnahmen werden an fünf Standorten realisiert, so dass die Teilnehmenden verschiedene Gewerke ausprobieren und Einsatzstellen wechseln können. Das Frankfurter Arbeitsmarkprogramm (FrAP) ermöglicht mit dem Projekt Aktivierungslotse die Beratung zu Arbeit, Beschäftigung und Qualifizierung. Im Rahmen der Eingliederungshilfe (EGH) können die Werkstätten durch die Angebote Aktivierung der Teilhabe (AdT) und tagesstrukturierendes Angebot (TSA) passende Beschäftigung für nicht erwerbsfähige Menschen leisten.

Integrative Drogenhilfe e.‍V.
Frankfurt am Main
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Schielestraße 22, 60314 Frankfurt am Main
Telefon: (069) 94 19 70-0
Fax: (069) 94 19 70-25
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